Gefahr rechtzeitig feststellen

Untersuchungen des Herzinfarktrisikos werden in Deutschland zumeist nach dem PROCAM-Score bewertet. Zu den klassischen sind in letzter Zeit neue Risikofaktoren hinzugekommen, die in die PROCAM-Herzinfarktrisiko-Berechnung aufgenommen wurden. Dazu zählen:

• Homocystein
• CRP sensitiv
• Lipoprotein (a)

Worin besteht der Zusammenhang zwischen einer jahrelangen, schleichenden Entzündung und dem Herzinfarktrisiko? Bei einer kurzfristigen Entzündung steigt der CRP-Spiegel zunächst und fällt im Zuge der Heilung recht bald wieder auf ein Normalniveau. Wenn der Wert jedoch aufgrund einer versteckten Entzündung langfristig auch nur schwach erhöht ist, zeigt er eine dauernde Entzündungsreaktion an, die den Körper langfristig schädigt. Dies begünstigt Gerinnungsstörungen und die Plaquebildung in Blutgefäßen. Es kommt zu Gefäßschäden. Die klassische Konstellation für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Achtung: CRP ist nicht gleich CRP. Das hochsensitive CRP (hs-CRP) ist ein neuer Wert und darf nicht mit dem älteren CRP-Normwert verwechselt werden. Mit empfindlichen Methoden können heute CRP-Erhöhungen gemessen werden, die unterhalb des früher als Normbereich angegeben CRP-Werts liegen. Dafür hat man die Messgenauigkeit um den Faktor 10 erhöht und Erstaunliches festgestellt: Bereits Gehalte, die unterhalb der unteren Grenze des allgemeine Entzündungen anzeigenden CRP liegen, gehen mit einem deutlich erhöhten Herzinfarktrisiko einher. Darüber hinaus finden auch Homocystein und Lipoprotein (a) Beachtung.