Die Sonne: unverzichtbar und doch risikoreich

UV-Strahlen sind so energiereich, dass sie die Erbsubstanz (DNS) schädigen können. Geringfügige DNS-Veränderungen bessern Reparaturenzyme wieder aus. Sind wir jedoch einer immer wiederkehrenden Überdosierung ausgesetzt, entstehen dauerhafte Schäden. Sie führen zur Entartung der betroffenen Zellen, zu Hautveränderungen und vorzeitiger Hautalterung. Sterben die geschädigten Zellen nicht ab, kann Hautkrebs entstehen.

Sonnenstich - zu viel für den Kopf
Zu viel Sonnenbestrahlung kann einen Sonnenstich auslösen. Darunter versteht man eine Reizung der Hirnhaut, die durch direkte Sonnenbestrahlung auf Kopf und Nacken entsteht. Die Symptome reichen von Kopfschmerzen und Übelkeit bis zu Fieber und Bewusstlosigkeit. Das lässt sich leicht vermeiden: Tragen Sie eine Kopfbedeckung, die idealerweise auch den Nackenbereich schützt. Trinken Sie ausreichend Mineralwasser und treiben Sie ab Temperaturen von 30 Grad Celsius keinen Sport mehr.

Sonnenallergie - unschöne Hautreaktion
Unter dieser Bezeichnung werden mehrere Hautreaktionen zusammengefasst, die streng genommen gar nicht allergisch bedingt sind: polymorphe Lichtdermatose, Mallorca-Akne und photoallergische Reaktionen. Als Auslöser gilt die langwellige UV-A-Strahlung. Die "Sonnenallergie" ist nicht so gefährlich wie der Sonnenbrand. Ihre Symptome sind Rötungen, Quaddeln oder Bläschen, die spätestens nach ein bis drei Wochen wieder abklingen. Meistens verschwinden sie bereits nach einigen Tagen, wenn sich der Körper an die Sonne gewöhnt hat.

Sonnenbrand - keine Bagatelle
Wenn sich die Haut rötet und schält, handelt es sich um eine ernstzunehmende Verbrennung durch UV-B-Strahlung. Deshalb sollten Sie einen Sonnenbrand in jedem Fall vermeiden. Wenn es Sie doch einmal erwischt hat, kann eine kühlende Salbe für Linderung sorgen. Wichtig: Verbrannte Hautstellen keiner weiteren Sonnenbestrahlung aussetzen! Denn Sonnenbrände setzen der Haut schwer zu, da sie die DNA angreifen und so noch Jahre später zu Hautkrebs führen können.

Die Kinderhaut ist erheblich empfindlicher als die Haut von Erwachsenen. Ihre Zellen sind den UV-Strahlen noch nahezu schutzlos ausgeliefert. Kinderhaut ist arm an Pigmenten, durch deren Hilfe die gefährliche UV-B-Strahlung teilweise abgefangen werden kann. Außerdem ist die oberste Hornschicht der Haut noch sehr dünn. Kleinkinder sollten daher im ersten Lebensjahr gar nicht der Sonne ausgesetzt werden und bis zum Alter von drei Jahren nur sehr eingeschränkt.

Ausreichender Schutz
Grundsätzlich sollten Kinder bei jedem Aufenthalt in der Sonne mit Sonnenschutz eingecremt werden. Für Kleinkinder sollte man Sonnenschutz-Produkte mit mineralischen Filtern, wie Titanoxid oder Zinkoxid verwenden. Diese bilden eine physikalische Barriere und bleiben auf der Hautoberfläche. Die Alternative stellen chemische Filter dar, die auf Grund ihrer Fettlöslichkeit teilweise in die obersten Hautschichten eindringen. In beiden Fällen sollte ein Lichtschutzfaktor von mindestens 30 gewählt werden. Dabei muss unbedingt beachtet werden, dass selbst so genannte wasserfeste Sonnencremes nach dem Baden nur noch einen etwa 50-prozentigen Schutz bieten.

Vorsicht bei Vitamin-D-Mangel
Auch für Kinder gilt, dass ein Großteil des Vitamin D in der Haut durch Sonneneinstrahlung gebildet wird. Studien des Robert-Koch-Instituts haben gezeigt, dass der Vitamin-D-Spiegel bei Kindern und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren häufig am unteren Rand des Normbereichs liegt. Sie gelten deshalb bezüglich der Vitamin-D-Versorgung als Risikogruppe.

Die für unser Auge unsichtbare ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung) stammt in natürlicher Form vor allem von der Sonne. Es besteht zwar nur ein geringer Teil des Sonnenlichts aus UV-Strahlen - dieser genügt jedoch, um positive und negative Effekte auf unseren Körper zu bewirken. Künstliche UV-Strahlen kommen zum Beispiel im Solarium vor.

A, B und C
Es gibt drei Arten von UV-Strahlen: UV-A-, UV-B- und UV-C-Strahlung. Der Unterschied liegt in der Wellenlänge. Mit 100 bis 280 Nanometern Länge sind die UV-C-Strahlen am kürzesten. Sie dringen gar nicht erst in die Haut ein, sondern werden vollständig reflektiert. Im Normalfall werden sie sogar vom Ozon in der hohen Atmosphäre und den Wolken zurückgehalten - und das ist gut so, denn sie sind am energiereichsten und damit am schädlichsten. Langwelliger sind UV-B-Strahlung (280 bis 315 Nanometer) und UV-A-Strahlung (315 bis 400 Nanometer). Sie sind weniger energiereich und weniger gefährlich, dringen allerdings in die Haut ein. UV-B-Strahlung gelangt bis in die Oberhaut (Epidermis), UV-A-Strahlung sogar bis in die tiefer gelegene Lederhaut (Dermis).

Einfluss auf die Haut
UV-Strahlen bewirken die Produktion von Vitamin D, regen das Immunsystem an und sind stimmungsaufhellend - in Maßen. Sie können die Haut jedoch auch schädigen und im schlimmsten Fall zu Hautkrebs führen. Die Strahlung ist der Grund, warum wir braun werden: Durch die Farbpigmente versucht die Haut, sich dagegen abzuschirmen. Wichtig ist jedoch, dass wir uns je nach Hauttyp aktiv mit Sonnenschutzmitteln, Kopfbedeckungen und Kleidung schützen.

Das Sonnenlicht und die UV-Strahlung beeinflussen uns alle - jedoch in verschiedenem Maße. Denn je nach Typ verfügt die Haut über eine individuelle Eigenschutzzeit. Das ist die Zeit, die wir uns ungefährdet der Sonne aussetzen können. Verlängern können wir diese Zeit durch Sonnenschutz: Der Lichtschutzfaktor (LSF) gibt an, um wie viel Mal sich der Eigenschutz nach dem Auftragen verlängert.

Hauttyp I

• sehr helle, extrem empfindliche Haut
• helle Augen
• rotblondes Haar
• Sommersprossen
• bräunt nie
• Eigenschutz weniger als 10 Minuten (bei UV-Index 8)

Hauttyp II

• helle, empfindliche Haut
• helle Augen
• helles Haar
• oftmals Sommersprossen
• bräunt langsam
• Eigenschutz weniger als 20 Minuten (bei UV-Index 8)

Hauttyp III

• mittelhelle Haut
• helle bis dunkle Augen
• braunes Haar
• bräunt langsam
• Eigenschutz weniger als 30 Minuten (bei UV-Index 8)

Hauttyp IV

• bräunliche, wenig empfindliche Haut
• dunkle Augen
• dunkelbraunes bis schwarzes Haar
• bräunt schnell und tief
• Eigenschutz mehr als 30 Minuten (bei UV-Index 8)

Hauttyp V

• dunkle, wenig empfindliche Haut
• dunkle Augen
• schwarzes Haar
• Eigenschutz mehr als 60 Minuten (bei UV-Index 8)

Hauttyp VI

• schwarze, wenig empfindliche Haut
• dunkle bis schwarze Augen
• schwarzes Haar
• Eigenschutz mehr als 90 Minuten (bei UV-Index 8)