Zika-Virus: Gefahr nicht nur für Schwangere

Das Zika-Virus ist auf dem Vormarsch. Lange unbeachtet bahnt sich nun auch in den westlichen Ländern eine neue Epidemie an ...

Juli 2016

Mückenseuche auf dem Vormarsch
Das Zika-Virus, das bis vor einiger Zeit hauptsächlich in Afrika und Asien aufgetreten war, droht nun auch zu einer Epidemie in Mittel- und Südamerika zu werden. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, beriet die Weltgesundheitsorganisation WHO kürzlich über eine mögliche Absage der Olympischen Spiele im brasilianischen Rio de Janeiro im August. Massenveranstaltungen können zwar bei der Übertragung von Krankheiten eine Rolle spielen, beim Zika-Virus sei das laut WHO aber nicht der Fall. Die Olympischen Spiele sind durch Zika also nicht gefährdet.  

Überträger des Virus sind die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) und wohl auch die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus). Darüber hinaus sind bereits einige Fälle der Ansteckung durch ungeschützten Geschlechtsverkehr bekannt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO spricht von einer „Gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite“. Seit Oktober 2015 wurden in Deutschland 56 Fälle der Erkrankung registriert. Da die Meldepflicht aber erst seit Mai besteht und die Infektionen oftmals harmlos verlaufen, dürfte die Dunkelziffer weit höher liegen.    

Nur etwa jeder fünfte Infizierte entwickelt überhaupt Symptome: Hautausschlag, Fieber, Gelenkschmerzen und Bindehautentzündungen. Diese klingen nach spätestens sieben Tagen ab. Schwerwiegender können die Folgen für Schwangere sein. Das Zika-Virus zeichnet verantwortlich für die sogenannte Mikrozephalie, eine Fehlbildung des Hirns bei Neugeborenen. Einen Impfstoff dagegen gibt es bislang nicht. Kommt es zum Ausbruch der Infektion, können lediglich die Symptome behandelt werden.  

So können Sie sich schützen
Das Auswärtige Amt empfiehlt Schwangeren, Reisen in die betroffenen Gebiete möglichst zu vermeiden. War Ihr Partner in Lateinamerika, raten Experten nach der Reise zu mindestens acht Wochen Kondomgebrauch beim Geschlechtsverkehr. Sind Symptome einer möglichen Zika-Virus-Infektion aufgetreten, wird diese Empfehlung gar auf sechs Monate erhöht. Sollten Sie dennoch nach Lateinamerika reisen, ist ganztägiger Mückenschutz unerlässlich. Alle aktuellen Hinweise des Auswärtigen Amtes finden Sie gesammelt in einem Merkblatt.  

Zika-Infektionen und ihre Folgen werden derzeit genauer erforscht. Informieren Sie sich daher bitte fortlaufend über die neuesten Erkenntnisse.

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