Masern: Schutz durch Impfung

Obwohl die Anzahl der gemeldeten Masernfälle im vergangenen Jahr stark zurückgegangen ist, hat Deutschland den Kampf gegen die Krankheit noch lange nicht gewonnen ...

Februar 2017

Deutlicher Rückgang der Masernfälle
Nachdem im Jahr 2015 bundesweit fast 2.500 Fälle von Masern gemeldet wurden, ging die Anzahl im vergangenen Jahr laut des Robert Koch-Instituts (RKI) auf rund 315 zurück. Der deutliche Rückgang von Neuerkrankungen ist jedoch nach Meinung von Fachleuten kein Grund zum Aufatmen. Die Zahlen schwanken von Jahr zu Jahr stark, außerdem werden nicht alle Fälle gemeldet. Trotz des Rückgangs liegt Deutschland im Kampf gegen die Masern europaweit nach wie vor auf dem letzten Platz. RKI-Präsident Lothar Wieler sieht den Grund dafür in der häufig verspäteten Masernimpfung bei Kleinkindern. Empfohlen wird die erste Impfung zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat. Für einen vollständigen Schutz ist eine zweite Immunisierung zwischen dem 15. und 23. Monat notwendig. Danach sind Patienten wahrscheinlich lebenslang gegen die Masern immun.  

Eliminierung durch Impfpflicht?
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Deutschland fordert seit Jahren eine Impfpflicht. Seit dem großen Masernausbruch 2015 gibt es zwar eine verpflichtende Impfberatung, diese hält der BVKJ allerdings für nicht ausreichend. Gegen die Ängste von Eltern oder strikten Impfgegnern kommen die Kinderärzte kaum an. Die Furcht vor Impfschäden halten Experten für unverhältnismäßig, die weit verbreitete Meinung, der Körper müsse die Krankheit selbst bekämpfen, um lebenslang geschützt zu sein, für gänzlich falsch. Lediglich durch einen bundesweit ausreichenden Impfschutz lässt sich das Eliminationsziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von weniger als einem Fall pro 1 Million Einwohner in Deutschland erreichen.  

Die wichtigsten Fakten zu Masern gibt es hier.

Kontakt