Rauchen: Die unterschätzte Todesursache

Jeder vierte Deutsche raucht. Damit liegt Deutschland weltweit unter den Top Ten der Länder mit den meisten Rauchern ...

Mai 2017

Rauchen führt zu frühzeitigem Tod
Eigentlich weiß jeder, dass Rauchen ungesund ist. Nach Bluthochdruck ist Tabakkonsum der zweithäufigste Grund für einen frühzeitigen Tod. Laut der Global Burden of Disease Study starben 2015 weltweit 6,4 Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens, 130.000 davon in Deutschland. Bei jedem siebten Deutschen ist die Tabaksucht todesursächlich, weltweit bei jedem Zehnten. Neben Herz-Kreislauf- und Krebs-Erkrankungen führen auch chronische Atemwegsbeschwerden häufig zu einem frühzeitigen Tod.  

Was bringen die Nichtraucherschutzgesetze?
Im Kampf gegen den Tabakkonsum hat die Bundesregierung im Jahr 2007 Gesetze zum Schutz von Nichtrauchern eingeführt. Seitdem ist es beispielsweise in Gaststätten nicht mehr erlaubt zu rauchen, Zigarettenpackungen sind mit abschreckenden Bildern und Warnhinweisen versehen. Aber hat das etwas gebracht? Bisher ist die Datenlage für Deutschland noch relativ begrenzt. Laut einer Studie der Krankenkassen sind Herzinfarkte um zehn Prozent zurückgegangen, der Zusammenhang zwischen den Rauchverboten und den Ergebnissen sei deutlich erkennbar. Für viele weitere Krankheiten wie Asthma oder Karzinome ist ein Effekt der Gesetze hierzulande noch nicht nachweisbar. Das liegt zum einen daran, dass die Zahl der Raucher pro Jahr lediglich um rund 0,6 Prozent zurückgeht. Aufgrund der Zunahme der Bevölkerung ist effektiv jedoch sogar ein Anstieg der absoluten Anzahl an Rauchern zu verzeichnen. Zum anderen sind zehn Jahre für klare Erkenntnisse zu kurz, wie Ute Mons vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg weiß. Man wisse aber aus Ländern wie Irland und Großbritannien, dass Krankheiten, die mit dem Rauchen in Zusammenhang stehen, langfristig zurückgehen werden. Das Interesse an Angeboten zur Raucherentwöhnung hat sich in den vergangenen Jahren zumindest immens erhöht.

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