Wie kommt es, dass der Magensaft nicht auch den Magen selbst verdaut - schließlich besteht der aus organischem Material. Dafür sorgt die Magenschleimhaut. Sie kleidet den gesamten Magen innen aus. Ihre Schleimschicht verhindert, dass der Magensaft den Magen angreift. Die Magenschleimhaut besteht aus drei Hauptschichten: der Epithel mit vielen schleimproduzierenden Zellen, der Bindegewebsschicht mit vielen Drüsenzellen sowie einer Muskelschicht.
Zelltypen der Bindegewebsschicht
Die Drüsenzellen der Bindegewebsschicht liegen eingebettet in kleinen Gruben. Sie sind aus verschiedenen Zelltypen aufgebaut, die spezifische Funktionen übernehmen:
Belegzellen
Die Belegzellen geben Salzsäure in den Magen ab. Diese Salz- oder auch Magensäure senkt den pH-Wert im Magen so stark, dass die meisten Bakterien nicht überleben - eine Ausnahme ist Helicobacter pylori. Außerdem sondern die Belegzellen ein spezielles Eiweiß ab, das sich mit Vitamin B12 aus der Nahrung verbindet und es so vor der Verdauung schützt. Erst im unteren Dünndarm tritt es durch die Darmwand ins Blut über und wird zur Verwertung abtransportiert.
Hauptzellen
Die Hauptzellen sind für die Vorverdauung wichtig. Sie sondern eine Vorstufe des Enzyms Pepsin ab. Tritt diese Vorstufe in Kontakt mit der Magensäure, entsteht das Pepsin, das Eiweiß verdaut.
Nebenzellen
Die Nebenzellen geben – zusätzlich zu oberflächlich liegenden Schleimhautzellen - weiteren Schleim ab. Dieser schützt die Magenwand vor der Magensäure.
Je nachdem, wie leer oder voll der Magen ist, liegt die Magenschleimhaut in mehr oder weniger Falten. Das macht den Magen dehnbar. Außerdem gelangen Flüssigkeiten so schneller durch den Magen: Sie laufen einfach die Falten, auch Magenstraßen genannt, hinab Richtung Darm.