Schädigung durch freie Radikale

Besteht kein Gleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien, spricht man von oxidativem Stress. Neueste Erkenntnisse zeigen, dass dieser einen wesentlichen Alterungsmechanismus darstellt. An der Oberfläche der freien Radikale befinden sich ein oder mehrere ungepaarte Elektronen. Deshalb sind sie sehr reaktionsfreudig und schädigen am Ort ihres Entstehens das umliegende Gewebe. Dazu können zum Beispiel das Erbmaterial (DNA), Zellwände, wichtige Strukturen am Auge sowie die Innenwände der Blutgefäße gehören. Auch Hormone oder Enzyme können angegriffen werden. Laboranalysen zeigen, ob Sie über genügend Antioxidantien in ihrem Körper verfügen, um überschüssige Radikale zu eliminieren.

• Krebserkrankungen
• Arteriosklerose
• Defekte am Erbgut
• Herzschwäche
• Diabetes
• Rheumatische Erkrankungen
• Störungen der Schilddrüsenfunktion
• Parkinson'sche Krankheit, Morbus Alzheimer
• Augenerkrankungen (Makuladegeneration, Linsentrübung)

Da freie Radikale bei natürlichen Lebensprozessen in unserem Organismus entstehen, verfügt der Körper über ein eigenes antioxidatives Schutzsystem, ähnlich dem Immunsystem. Es besteht aus verschiedenen Antioxidantien: den antioxidativen Enzymen und den antioxidativen Nährstoffen. Antioxidative Enzyme sind Eiweißsubstanzen, die in unserem Körper gebildet werden. Um ihre Funktion der Beseitigung freier Radikale erfüllen zu können, benötigen sie meist die Unterstützung antioxidativer Nährstoffe. Auch durch genetische Disposition kann die Aktivität von antioxidativen Enzymen eingeschränkt sein.

Antioxidative Enzyme:

• Glutathionperoxidase
• Superoxiddismutase

Eine gute Nachricht: Richtiges Essen liefert antioxidative Nährstoffe, die den Körper vor freien Radikalen schützen. Aber durch die Industriekost unserer modernen Welt ist diese Versorgung oft nicht mehr gewährleistet. Zu den wichtigsten Nährstoffen dieser Art zählen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Eiweißstoffe.

Vitamin C ist der wichtigste wasserlösliche antioxidative Nährstoff. Es schützt beispielsweise unsere Erbinformation, unsere Zellmembranen oder die Innenwände unserer Blutgefäße vor Schädigung durch freie Radikale.

Vitamin E schützt wichtige Fettstrukturen unseres Körpers (wie Zellmembranen), wichtige ungesättigte Fettsäuren oder das LDL-Cholesterin vor Schädigungen durch freie Radikale.

Zink unterstützt das antioxidative Enzym Superoxiddismutase.

Glutathion ist in seiner aktiven Form der wichtigste antioxidative Nährstoff in den Zellen.

Coenzym Q10 ist die wichtigste Substanz für die Energiegewinnung in den Mitochondrien. Gleichzeitig ist es ein wichtiger Radikalfänger.

Das Halbmetall Selen erfüllt im Körper verschiedene wichtige Aufgaben: Es schützt vor zellschädigenden freien Radikalen und damit vor Hautalterung. Außerdem bindet es giftige Schwermetalle, stärkt die Immunabwehr und beteiligt sich am Stoffwechsel der Schilddrüsenhormone. Ein Mangel kann zum Beispiel eine erhöhte Infektanfälligkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Rheuma und Diabetes beeinflussen.

Eine Bestimmung des Selenspiegels im Blut ist labortechnisch zwar aufwendig, aber heute problemlos möglich. Wichtig erscheint uns die Beobachtung, dass der Selenspiegel mit dem Alter absinkt. Dieser sollte deshalb bei jungen Patienten alle zehn Jahre, ab dem 50. Lebensjahr alle fünf Jahre bestimmt werden. Bei bestehenden chronischen oder anderen schweren Erkrankungen mit Erfordernis von Chemotherapie, Bestrahlung etc. können auch kurzfristigere Bestimmungen sinnvoll und erforderlich sein.