Vorsicht bei Kälte: Minusgrade erhöhen das Herzinfarkt-Risiko.

Nicht nur hohe, auch niedrige Temperaturen machen dem menschlichen Körper zu schaffen. Besonders Patienten mit Herzproblemen sollten vorsichtig sein.

Februar 2019

Starke Kälte belastet das Herz.
Es ist das klassische Beispiel: Sie schippen den Schnee von Auto oder Gehweg, Ihr Körper ist dabei besonders beansprucht und Herz und Kreislauf werden überlastet. Im schlimmsten Fall kann es zum Herzinfarkt kommen. Woran das liegt? Bei Kälte werden nicht nur Füße und Finger kalt, sondern auch die Blutgefäße in der Haut ziehen sich zusammen. Die Folge: Das Herz muss das Blut gegen einen erhöhten Widerstand ins Gefäßsystem pumpen. Ist das Pumporgan nicht mehr das fitteste, kann diese Belastung schnell gefährlich werden. US-amerikanische Forscher fanden heraus, dass im Winter ein Drittel mehr Menschen an einem Herzinfarkt sterben, als im Sommer. Und laut einer kanadischen Studie steigt das Herzinfarktrisiko je zehn Grad Celsius Temperaturabfall um sieben Prozent. Ab Temperaturen unter 0°C müssten sich kardiovaskuläre Risikopatienten nach Ansicht der Forscherinnen und Forscher auf ein erhöhte Risiko einstellen. Mit einem verstärkten Bewusstsein in der Bevölkerung seien solch vorhersehbaren jahreszeitlichen Risiken in Zukunft womöglich besser in den Griff zu bekommen.

Diese Anzeichen eines Herzinfarkts sollte jeder kennen.
Auch Menschen, die sich gesund fühlen, kann ein Herzinfarkt überraschen. Zu den Risikofaktoren gehören Alter, Übergewicht, Rauchen, familiäres Risiko, hoher Blutdruck, Blutfette (Cholesterin) und Diabetes mellitus. Bekommen Sie plötzlich schwer Luft oder spüren ein Druckgefühl oder Brennen im Brustkorb, sollten Sie die anstrengende Tätigkeit sofort beenden. Halten die Beschwerden an oder werden sogar schlimmer, rufen Sie einen Arzt. Generell ist es ratsam, ab einem gewissen Alter regelmäßig Untersuchungen des Herz-Kreislauf-Systems vorzunehmen.
Grundsätzlich ist es natürlich trotzdem sinnvoll, sich auch im Winter draußen zu bewegen. Nichts schützt das Herz so wirkungsvoll wie moderate körperliche Anstrengung. Im Winter sollten Sie die Belastung allerdings nur langsam steigern und sich nicht überanstrengen. Halten Sie Ihren Körper außerdem warm und trocken. Wer schon in Ruhe oder bei geringer Belastung Probleme mit dem Herzen hat, muss bei stärkerer körperlicher Aktivität jedoch vorsichtig sein. Hier empfiehlt sich ein gemütlicher Spaziergang an der frischen Luft – dieser regt Herz und Kreislauf an und fördert gleichzeitig das Immunsystem. Die nächste Erkältung lauert nämlich nicht im Park, sondern in der Straßenbahn.

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