Andropause: So übersteht Mann die Hormonveränderung

Nicht nur Frauen, auch Männer sind ab einem bestimmten Alter von einem Hormondefizit betroffen. Was gegen Beschwerden hilft ...

Juni 2020

Die Hormone im Sinkflug
Wenn Er in die Wechseljahre kommt, kann das unangenehme Begleiterscheinungen mit sich bringen: Abgeschlagenheit, Hitzewallungen, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, nachlassende Libido und Muskelabnahme. Diese Beschwerden erinnern an die Menopause der Frau, die im Alter von 40 bis 50 Jahren einsetzt und eindeutig auf die Umstellung des weiblichen Hormonhaushalts zurückzuführen ist. Die Produktion des Östrogenhormons wird vom Körper zurückgefahren. Als Folge bleibt die Monatsblutung dauerhaft aus, die Frau kann nicht mehr schwanger werden. Die weibliche Menopause ist bekannt, das männliche Pendant – die Andropause – hingegen, bleibt umstritten. Der große Unterschied: Während es bei Frauen zu einem sehr plötzlichen, starken Rückgang des Sexualhormons Östrogen kommt, reduziert sich das männliche Sexualhormon Testosteron nur sehr langsam. Ab Ende 30 beginnt der männliche Körper, die Testosteron-Produktion pro Jahr um durchschnittlich 1,2 Prozent zu senken. Oft bleibt der Vorgang lange oder komplett unbemerkt. Nur jeder zehnte Mann in Deutschland bemerkt seine Andropause.

Der Mangel lässt sich testen
Sie gehören dazu? Dann können Sie einen Testosteron-Test von Ihrem Arzt durchführen lassen. Dieser stellt fest, ob Sie an einem entsprechenden Hormonmangel leiden. Im Blut eines gesunden Mannes finden sich zwischen 12 und 30 Nanomol Testosteron pro Liter Blutserum. Faktoren wie Schlafdauer, Körpergewicht, Stress oder das Ausmaß an Bewegung können den Spiegel beeinflussen. Ab einer Untergrenze von 8 Nanomol pro Liter empfehlen einige Experten eine Substitutionstherapie mit Testosteron. Vor allem jüngeren Männern wird zu einer solche Behandlung als medizinisch geraten, bei älteren Männern empfehlen die Ärzte stattdessen: Verändern Sie Ihre äußeren Lebensumstände – dann wird sich auch Ihr Hormonhaushalt verbessern. Dazu zählt gesunde Ernährung, Stressabbau und viel Bewegung. Sport hilft gegen die fehlende Antriebslosigkeit genauso, wie gegen möglicherweise auftretende Depressionen. Das Bauchfett wird dadurch geringer – was nicht nur ästhetische Vorteile hat, sondern auch gesundheitliche, denn Fettzellen wandeln Testosteron in Östrogen um. Das bedeutet im Umkehrschluss: Weniger Bauchfett, mehr Testosteron. Für eine weitere sanfte Form der Therapie können Sie auf Baldrian oder Johanniskraut zurückgreifen. Beide Heilkräuter haben erwiesenermaßen einen positiven Effekt auf die Befindlichkeit während der Wechseljahre – egal ob Männlein oder Weiblein.

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