Tief Luft holen: Wie gesund ist Ihre Atemfrequenz?

Wer derzeit an Atemnot denkt, denkt an COVID-19. Die Atemfrequenz kann jedoch auch über andere Krankheiten Auskunft geben.

Januar 2021

12 – 18 Atemzüge pro Minute sind normal
Wussten Sie, dass Ihre Atmung mehr über Ihre Gesundheit verrät als Ihr Herzschlag? Normalerweise atmen Erwachsene pro Minute 12 - 18-mal ein und aus. An einem Tag sind das circa 20.000 Atemzüge, pro Jahr mehr als sieben Millionen. Atmen Patienten schneller, wird das als Tachypnoe (> 20 Atemzüge pro Minute in Ruhe) bezeichnet. Eine verlangsamte Atmung wird als Bradypnoe (< 10 Atemzüge pro Minute in Ruhe) bezeichnet. Häufige Ursachen für eine falsche Atmung sind Stress und Sorgen. Oft atmen wir zu kurz und zu flach, ohne es zu merken. Auch einengende Kleidung, verkrampftes Sitzen, eine falsche Körperhaltung und Bewegungsmangel behindern richtiges Atmen. Dadurch gelangt weniger des lebenswichtigen Sauerstoffs in unsere Lunge und von dort über das Blut in den Körper. Und das ist ein Problem, denn nur wenn unsere Organe permanent mit Sauerstoff versorgt werden, können sie ihre Arbeit optimal erledigen.

Wie wir atmen verrät viel über Lunge, Herz und Niere
Dass wir im Schlaf oder während einer tiefen Meditation weniger atmen, ist hingegen vollkommen normal. Atmen Patienten im Wachzustand jedoch weniger als sechs Mal pro Minute, ist das ein stärkerer Hinweis auf lebensgefährliche Probleme als ein abweichender Herzschlag. Konkrete Krankheiten, die eine geringe Atemfrequenz zur Folge haben, sind: Eine Lungenentzündung, neurologische Erkrankungen der Zwerchfellmuskulatur, Muskelerkrankungen der Atemmuskulatur, Durchblutungsstörungen oder Medikamentenmissbrauch. Eine besonders schnelle Atmung kann hingegen ein früher Hinweis auf Herzprobleme sein. Auch eine chronische Nierensuffizienz, fieberhafte Erkrankungen, Lungenembolie oder Bronchitis führen zu einer schnelleren Atmung. Die Krankheitsanalyse lässt sich spezifizieren, indem zwischen erschwerter Atmung und nicht erschwerter Atmung unterschieden wird. Atmen Patienten schneller und schwer, liegt das Problem vermutlich bei der Lunge selbst. Atmen die Patienten schneller, aber nicht schwerer, liegt die Problematik häufig beim Herzen oder bei den Nieren. Natürlich können auch harmlose Anstrengungen wie Sport die Ursachen für eine schnellere Atmung sein – wiederkehrende Unregelmäßigkeiten bei der Atmung sollten aber auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden.

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