Hilft gegen Bluthochdruck: die Blutspende!

Wir kennen den Aderlass aus dem Mittelalter. Dass er tatsächlich helfen kann, haben Forscher der Berliner Charité herausgefunden …

Dezember 2020

Bluthochdruck ist ein weltweites Problem
Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit mehr als eine Milliarde Menschen an Bluthochdruck leidet. Das sind doppelt so viele wie noch vor 40 Jahren. Somit Bluthochdruck eine der weltweit häufigsten Erkrankungen. Die Folgen des Krankheitsbilds sind weitreichend: Sie führt zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkten. Geschätzt 7,5 Millionen Todesfälle werden pro Jahr in der ganzen Welt allein auf Bluthochdruck zurückgeführt. Doch warum sind manche Menschen betroffen und andere nicht? Das ist aus wissenschaftlicher Sicht noch nicht gänzlich geklärt. Neben der genetischen Veranlagung spielt vermutlich der Verzehr von Kochsalz in hohem Maße eine Rolle, Rauchen, erhöhtes Gewicht und ein übermäßiger Alkoholkonsum gelten als Risikofaktoren. Des Weiteren kann Bluthochdruck auch als Folgeerscheinung anderer Erkrankungen auftreten. Besonders hervorzuheben sind hier beispielsweise Arteriosklerose, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes.

Die Blutspende hilft nachweislich, den Blutdruck dauerhaft zu senken
Bei einem derart weitverbreiteten Problem wäre eine einfache und günstige Behandlung wünschenswert. Umso erfreulicher ist, dass Berliner Ärzten auffiel: Nach der Blutspende lag bei einigen Hochdruckpatienten der Blutdruck fast wieder im normalen Bereich. Insgesamt wurden bei der Studie 150 Probanden mit Bluthochdruck untersucht. Sie gaben alle drei Monate knapp einen halben Liter Blut ab, wie bei einer normalen Blutspende. Vor und nach dem Aderlass wurde der Blutdruck gemessen. Das Ergebnis: Bei den Probanden sank der obere Wert (systolisch) um durchschnittlich 16 mmHg (1 mmHg ist der Druck, den ein Millimeter einer Quecksilbersäure – Hg – auslöst) und der untere Wert (diastolisch) um durchschnittlich 7 mmHg. Einige der Probanden konnten die Dosis ihrer Blutdruck-Medikamente sogar reduzieren oder ganz absetzen. Wiederholten sie die Blutspende alle drei Monate, blieb der Blutdruck konstant auf diesem niedrigen Niveau, stellten die Experten fest. Vor allem Menschen mit hohem Blutdruck wird von Medizinern daher neben der Medikamententherapie zur regelmäßigen Blutspende geraten. Das senkt nicht nur den Blutdruck, sondern ist auch noch eine gute Tat.

Kontakt