Kreidezähne: Immer mehr Kinder betroffen.

Gelb-braune, löchrige Zähne? Nicht immer sind Karius und Baktus die bösen Verursacher, es kann sich auch um Kreidezähne handeln...

September 2018

Jedes dritte Kind ist betroffen
Die deutsche Gesellschaft für Kinderzahnmedizin schlägt Alarm: Immer mehr Kinder erkranken an sogenannten Kreidezähnen. Unter den Zwölfjährigen ist es jedes dritte Kind, insgesamt jedes Zehnte, das an der schmerzhaften Molare-Inzisive-Hypomineralisation (MIH) leidet. Auch wenn das Krankheitsbild - fleckige, zerfurchte, temperaturempfindliche Zähne - auf den ersten Blick an Karies erinnert ist die Ursache nicht schlechtes Zähneputzen, sondern eine Störung der Mineralisation des Zahnschmelzes. Diese entsteht bereits lange vor dem ersten Kontakt zwischen Kind und Zahnbürste im Mutterleib oder als Baby.

Ist Bisphenol A die Ursache?
Als Ursachen für dieses, von einigen Medizinern bereits als Volkskrankheit betitelte, Zerbröseln von Kinderzähnen werden Weichmacher aus Kunststoffen wie die Chemikalie Bisphenol A vermutet. Diese werden mit der Nahrung aufgenommen und sind beispielweise für die Herstellung von Babyfläschchen seit 2011 EU-weit verboten. Weitere Ursachen können Probleme während der Schwangerschaft, Infektionskrankheiten, Antibiotikagaben, Windpocken, Einflüsse durch Dioxine sowie Erkrankungen der oberen Luftwege sein - allerdings gelten die Ursachen weiterhin als wissenschaftlich ungeklärt. Deshalb ist es besonders für Schwangere wichtig, auf eine gesunde, calciumreiche Ernährung zu achten und auftretenden Infektionen stets mit einem Arzt abzuklären. Denn wenn ein Kind bereits unter MIH leidet, hilft meist nur noch der Aufbau wieder abgebrochener Zähne. Unterstützend kann das Putzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta wirken.

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