Krebsrisiko Übergewicht: Bisher stark unterschätzt.

Dass Rauchen oder Umweltbelastungen das Krebsrisiko erhöhen, wissen die meisten. Doch auch Übergewicht kann schwerwiegende Folgen haben...

Oktober 2018

Risikofaktor Übergewicht
Deutschland war nie zuvor so dick: 59% der Männer und 37% der Frauen hierzulande sind übergewichtig (Stand 2017). Dass zu viele Kilos Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck verursachen können und das Herzinfarkt-Risiko erhöhen, ist bekannt. Doch Übergewicht kann noch eine andere schwerwiegende Folge haben: Krebs. Forscher/-innen fanden heraus: Übergewicht verursacht bald mehr Krebsfälle, als das Rauchen. Laut einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind inzwischen mehr als ein Drittel aller Krebserkrankungen auf zu viele Kilos zurückzuführen.

Krebsvorsorge kann Leben retten
Auch wenn Übergewicht selbst keine Tumore auslöst, es begünstigt deren Wachstum. Vor allem die Entstehung von Darm-, Leber-, Gebärmutterhals-, Bauchspeicheldrüsen- und Nierenkrebs wird von den Forscher/-innen in Zusammenhang mit Übergewicht gebracht. Doch womit erklärt sich diese Kausalität? Schuld ist ein gestörter Hormonhaushalt. Bei übergewichtigen Menschen schütten Immunzellen im Fettgewebe entzündungsauslösende Botenstoffe aus. Diese stehen im Verdacht, für unkontrolliertes Zellwachstum und Metastasenbildung verantwortlich zu sein. Und noch ein Problem gibt es: Bei dickeren Menschen können das Herz, der Skelettmuskel und das Fettgewebe weniger des blutzuckersenkenden Hormons Insulin aufnehmen – der Insulinspiegel steigt und damit das Krebsrisiko. Wer ein paar Kilos zu viel auf den Rippen hat sollte deshalb regelmäßig zur Krebsvorsorge gehen – eine frühe Diagnose beeinflusst einen positiven Heilungsverlauf maßgeblich. Um das Krebsrisiko zu minimieren, empfiehlt es sich außerdem, auf eine gesunde Ernährung zu achten und sich ausreichend zu bewegen.

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